[Doku HD] Der Geist von Prora - Vom Umbau der Geschichte
«Prora auf Rügen: Die Nationalsozialisten errichteten hier für ihr „“Kraft durch Freude»"-Programm das "«Seebad der 20.000»". In der DDR wurde es zu einer Kaserne, heute wird es gentrifiziert. "«Kulturzeit-extra»" erzählt die Geschichte aus Sicht des Gebäudes, führt seine Monumentalität in nie gesehenen Flugaufnahmen vor, zeigt seine monotone Ästhetik in beklemmenden Innenaufnahmen und stellt Fragen an die drei historischen Epochen des Gebäudes.
Das Gebäude ist an Monstrosität kaum zu überbieten: ein fünf Kilometer langer Baukörper, der totalitäre Gleichförmigkeit ausstrahlt. Hitlers Volk sollte hier neue Leistungskraft erlangen für die volkswirtschaftliche Produktion und gleichzeitig kriegstüchtig werden. Nach dem Krieg wurden Teile des Gebäudes gesprengt, danach militärisch genutzt. Prora wurde zu einer der gefürchtetsten Kasernen der DDR, in der auch Bausoldaten untergebracht waren, die den Kriegsdienst verweigerten. Heute wird Prora gentrifiziert: luxuriöse Eigentumswohnungen entstehen, beworben mit dem Slogan "«Weltbekanntes Prora wird Wohlfühloase»".
Kann man das einfach? Kann man Geschichte umbauen? Es gibt keine einfache Antwort darauf: Stararchitekt Daniel Libeskind hat sich intensiv mit Prora auseinander gesetzt — und warnt in der Dokumentation: Prora verkörpert die Erniedrigung des Menschen, degradiert ihn zur bloßen Ressource. Dieses Gebäude ist das gebaute Böse, sagt Libeskind. Es lebendig werden zu lassen, lässt auch seinen bösen Zweck wieder lebendig werden."
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